Dass man auf dem Boden des heutigen Griechenland vor sehr langer Zeit Rhinozeros-, Nilpferd- und Elefantenfleisch gegessen hat, das hat die spätere griechische Kochkunst sicher nicht beeinflusst. Es liegt auch immerhin 30 000 Jahre zurück. Die Hasen hingegen, die Wildschweine, Thunfisch, Linsen, Erbsen, Gerste, Hafer, Weizen, haben eine lange und anscheinend von politischen Wirren recht unberührte Tradition.
Dabei interessiert Andrew Dalby nicht nur, was im Griechenland der Antike gegessen wurde, sondern auch wie: dass Frauen und Männer getrennt tafelten, die Männer auf eigens konstruierten Liegen, und dass es dabei zum Teil heftig zur Sache ging.
Allerdings nimmt das Was doch den grösseren Teil des Buches ein, und der Leser lernt von den Vorzügen der Lentisken und Terebinthen, der Wicken, Lupinen und Malven, von Emmer und Einkorn, Kornelkirschen, Affodill und Zürgelbäumen und nicht zuletzt dem sagenhaften Silphion, das schon um die Zeitenwende ausgestorben ist.
Dalbys Hauptquellen sind die "Deipnosophisten" von Athenaios sowie Menanders Kommödie "Der Menschenfeind". Dabei konzentriert er sich ganz auf die "klassische" Zeit Griechenlands. Sowohl die frühere Bronzezeit als auch die spätere byzantinische Zeit kommen nur am Rand vor. Deshalb erfährt man über Essen und Trinken bei den alten Minoern auch nicht viel, es sei denn, man folgt Dalbys These, dass sich an diesen elementaren Dingen auch über den Wechsel von Zivilisationen hinweg gar nicht so viel verändert hat.
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Bewertung: Das Buch ist eine sehr gründliche Studie über einen wichtigen Aspekt im Alltagsleben der Menschen im Altertum. Es macht den Mund wässrig, diese alten Rezepte auch mal auszuprobieren. Leider verweist Dalby da aber auf ein anderes seiner Bücher. Deshalb bleibt's ein klein wenig trocken. ©Hajo v. Kracht, 16. August 2003
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