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Peter Danielson, Die Insel der Göttin

Fischer Taschenbuch, 2000 (Orig. The Shepherd Kings, 1981) [@amazon]

Ich habe das Buch von Peter Danielson gelesen, weil ich daran interessiert war, wie er in einem Roman das Leben im minoischen Kreta lebendig werden lässt.

In diesem Sinne war das Buch für mich eine Enttäuschung: von den 350 Seiten des Bandes spielt genau ein Kapitel von 41 Seiten auf "Kreta" selbst, einige weitere Abschnitte von insgesamt 43 Seiten schildern "Kreter" bei der Eroberung einer fremden Stadt, aber man hat den Eindruck, dass Danielson überhaupt kein Interesse an den Minoern und ihrer besonderen Zivilisation hat.

In Wirklichkeit geht es in diesem Fortsetzungsband zu "Im Zeichen des Löwen" nicht um einen Roman, der dem konkreten Leben in der damaligen Zeit nachspüren würde, sondern um eine Fantasy-Geschichte, die sich um den biblischen Jakob und die Nachkommen Kains dreht, die mit Kainsmal (= Zeichen des Löwen) versehen ihr Leben der Schmiedekunst gewidmet haben. Der Roman spielt in seinem Kern in Mesopotamien, und das Leben der Männer dort scheint hauptsächlich darin zu bestehen, Köpfe und andere Körperteile abzuhacken, Huren und andere Frauen zu benutzen und kleine schmutzige Geschäfte zu machen.

Nur ein Hinweis: zu dieser Zeit war das Geld, wie wir es kennen, noch nicht erfunden. Wenn schon kleine schmutzige Geschäfte, dann müssen sie anders abgewickelt worden sein. Mit solchen Kleinigkeiten hält Danielson sich allerdings nicht auf.

Summing up: Auf der Suche nach einem Roman über das alte, minoische Kreta war dies ein klarer Fehlgriff.

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