Christos Doumas, Santorin

Die Insel und ihre archäologischen Schätze

Ekdotike Athenon, 1980 [@ekdotike athenon, @amazon]

Um es gleich zu sagen: dies ist eines der überflüssigsten Bücher, die sich in dieser Sammlung befinden. Wenn es nicht von Prof. Doumas, dem Leiter der Ausgrabung von Akrotiri, verfasst worden wäre, würde ich es hier gar nicht erwähnen.

Das beste am Buch sind noch die harmlosen Abbildungen, wobei einige der bunten Inselansichten mich solange irritierten, bis ich verstand, dass die Orte hier nicht so gezeigt werden, wie ich sie in meinem Urlaub voriges Jahr auf Thera gesehen habe, sondern so, wie sie vor vierundzwanzig Jahren aussahen. Denn so alt sind der Text und offenbar auch die Fotos.

Das Buch enthält ausser der Einführung drei Teile:

1. das prähistorische Thera: Akrotiri (50 Seiten incl. Abbildungen), ein größtenteils völlig uninspirierter Text, der z.B. Gebäude und Keramikformen aufzählt. Wenigstens gibt es die Fotos.
2. das historische Thera: Messa Vouno, ein Rundgang durch die Ruinen der alten Hauptstadt, so wie er vor zwanzig Jahren wohl möglich war; inzwischen ist etwa die Hälfte des Geländes abgesperrt und für die Besichtigung unzugänglich;
3. Besichtigung der Insel: eine als Reiseführer vollkommen nutzlose Aufzählung von Ortschaften, gefolgt von einer Serie der schon erwähnten typischen Inselansichten.

Detail am Rande: Doumas beruft sich in der Einleitung auf Herodot, der berichtet habe, dass die Insel ursprünglich nach ihrer runden Form Strongyle hiess. Ich persönlich glaube, dass Herodot das nie gesagt hat, und dass Doumas dieses Zitat genauso ungeprüft übernommen hat wie viele andere Autoren, weil es so schön passt.